Steile Straßen, Skipisten & Wüste

May 28, 2021
Andalusien

Die Sierra Nevada

Nachdem der Golf-FRED bei der Fahrt zum und beim Rangieren auf dem Campingplatz ganz schön ins Schnaufen kam, ging es mir bei einer Radtour zur nächstgelegenen Ortschaft Guéjar und zum Stausee genau so. Die (...normalen, asphaltierten...) Straßen sind so steil - so was habe ich in den Alpen selten erlebt. Beim Versuch in dieser bergigen Region den städtischen Fußballplatz anzuschauen, musste ich nach einigen Hundert Metern im kleinsten Gang meines Mountainbikes aufgeben - zu steil. Und die Versuche, schöne Badezugänge zum Stausee zu finden, führten mich ebenfalls zu unfassbar steilen Asphaltstraßen (...dass wir diese Straße dann am Nachmittag mit dem Auto fahren sollten, ahnte ich noch nicht...). Als dann auch noch ein Schäferhund-Bernhardiner-Verschnitt bellend auf mich zuraste, gab ich auf.  

Skistation

Dass man nur eine gute Stunde vom Meer entfernt in der Sierra Nevada auf rund 3000 m Höhe Skifahren kann, wussten wir vorher nicht. Also wollten wir das anschauen. Google Maps sagte von unserem Campingplatz 40 min Fahrt voraus und das wollten wir mit dem Golf "schnell" mal machen. Aber wir landeten nach 10 min Fahrt da, wo ich meine Radtour 4 Stunden vorher abgebrochen hatte. Auf einer Straße mit 22 % Steigung und das 15 min lang in Serpentinen... immer weiter... schmal und abenteuerlich. Dann waren wir endlich auf der "Hauptstraße" von Granada zur Skistation - das wirkte schon fast autobahnähnlich. Die Hotels, Bars, Geschäfte & Plätze der Skistation waren imposant. Da würden wir gerne mal Skifahren gehen. Es war sogar ein Café offen, da doch ein paar Menschen dort im Sommer arbeiten.

Abendessen im Camping-Restaurant

Da der Campingplatz nicht nur gut in Schuss ist (...was vielleicht auch an der angeschlossenen Gärtnerei liegt...), sondern auch noch ein vielversprechendes Restaurant (...mit sensationellem Blick...) hat, wollten wir auch dies ausprobieren. Elena schmiss sich wieder voll in Schale. Die Forelle und das Hühnchen waren gut. Mein erster Versuch, Kaninchen zu essen, erwies sich dagegen als wenig schmackhaft. Ob ich das nächtliche Kopfweh und die Übelkeit vom Essen, von den 2 Bieren, von der Fahrt auf 2000 m Höhe oder von der Überanstrengung des Radelns bekam, werde ich wohl nie herausfinden...

Regenprogramm

Am nächsten Tag brach der Regen mit Kälte ein. Ein Schauer zu Mittag weitete sich zu mittelstarkem Dauerregen aus. Den Morgen verbrachten wir mit Rollen- und Schachspielen. Elena war wieder fast "normal" aktiv. Corinna machte noch einen Ausflug ins wunderschön erhaltene und touristisch gepflegte Guéjar. Unsere Pläne von einer Wanderung auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke der Sierra Nevada (von 1921 bis 1947 in Betrieb) wandelten wir dann zum Besuch des Natur- und Technikmuseums in Granada um. Dort gab es neben einigen tollen ausgestopften Wildtieren auch ein imposantes Aquarium, einen Tropenbereich mit verschiedensten freilaufenden Tieren und ein Körpermuseum zu sehen. Leider waren alle interaktiven Spiele wg. Corona gesperrt. Trotzdem echt lohnenswert. Und einen kurzen Besuch des Spielplatzes ließ sich Elena auch im Regen nicht nehmen.

Zurück ans Cabo de Gata und ans Meer

Am nächsten Morgen war zwar noch alles nass, aber die Sonne spickelte schon wieder durch und wir packten gemütlich zusammen. Da Elenas Gesundheitszusand wieder deutlich besser war und sie in 1-2 Tagen wahrscheinlich wieder baden konnte, zog es uns wieder ans Meer in die Nähe des wunderschönen Cabo de Gata. Die 3-stündige Fahrt zeigte uns wieder atemberaubend schöne Landschaften der Sierra Nevada und führte uns durch die Halbwüste von Tabernas. Nach einer sehr steilen Anfahrt zum Campingplatz (teilweise 30 % Steigung) hatten wir für die kommenden Tage wieder ein schönes Plätzchen mit Meerzugang gefunden. Die FREDs stehen direkt gegenüber dem Wohnwagen eines deutschen Rentners mit Rastalocken, der seit 1,5 Jahren hier ist (...mit Piratenflagge am Platz...).

Corinna

Ich bin's - die im Exil lebende Italienerin

Weitere Blogbeiträge